I: „Können Sie sich bitte kurz vorstellen? Danke.“
TN: „Ich heiße Layla, bin 59 Jahre alt und komme aus dem Irak. In Deutschland lebe ich seit ca. 10 Jahren. Ich habe 8 Kinder und bin Witwe.“
I: „Sie nehmen seit November an dem REGE – Projekt „IdW – Chancengleichheit fördern“ (im Quartier Sieker) freiwillig teil. Können Sie uns bitte die Gründe dafür nennen?“
TN: „Ich möchte gerne die deutsche Sprache erlernen und die deutsche Kultur kennenlernen, damit ich mich in diesem Land selbständiger bewegen kann. In meinem Heimatland durfte ich die Schule nicht besuchen und als ich frisch aus dem Irak nach Deutschland gekommen bin, musste ich schnell an einem Sprachkurs teilnehmen. Da waren meine Gedanken noch mit Sorgen und Ängsten im Irak, da war kein Platz und keine Kraft für das Neue. So konnte ich aus dem Sprachkurs nicht wirklich was lernen. Meine Stunden sind leider verpufft.“
I: „Konnten Ihre Erwartungen und Wünsche durch das Projekt erfüllt werden?“
TN: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Projekt. Alles, was ich über Deutschland gelernt habe, habe ich in dem Projekt gelernt. Außerdem bin ich auch selbständiger geworden, sodass ich jetzt die Arzttermine alleine wahrnehmen kann. Für andere Menschen ist das, was ich gelernt habe, eine Kleinigkeit, aber für mich ist das ein großer Schritt.“
I: „Wie sieht das Lernen jetzt in der Corona-Zeit aus?“
TN: „Wir kriegen in regelmäßigen Abständen Lernpakete mit der Post zugeschickt, die Arbeitsblätter und Informationen z.B. über die aktuelle Lage bezgl. Corona und die damit einhergehenden Maßnahmen und Vorschriften beinhalten. Zusätzlich besteht ein wöchentlicher Telefonkontakt, wo wir uns über die Lernaufgaben austauschen und unsere Fragen klären können. Das finde ich sehr gut, da ich so das Gelernte auch nicht vergesse. Ich fühle mich durch das Projekt gut aufgehoben, da ich eine Ansprechperson habe, die mir Hilfe und Unterstützung gibt, wenn ich Sie brauche.“