Mit unserem internationalen Modellprojekt „A peek into the kitchen“ gehen wir neue Wege bezüglich Integration. Bis November 2022 bringen wir insgesamt 20 gut vernetzte, in Bielefeld etablierte Frauen mit 20 Frauen zusammen, für die Deutschland erst seit 2015 zum neuen Zuhause geworden ist. Dabei stehen für uns zwei wesentliche Ziele im Mittelpunkt:
- Die Öffnung lokaler Netzwerke und Strukturen für zugewanderte Frauen, um deren Integration gezielt und aktiv voranzubringen
- Das Eröffnen neuer Perspektiven auf Zuwanderung und Integration durch interkulturellen Austausch
Wie wir Türen zum interkulturellen Austausch öffnen?
Niederschwellig und mit einem Lieblingsessen!
Gemeinsames Kochen und Essen verbindet Menschen bereits seit Generationen und nimmt einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft ein. Am Esstisch finden oft intensive Gespräche statt, da sich Menschen für die gemeinsame Mahlzeit Zeit nehmen. Diese Erkenntnis aufgreifend, bringen wir jeweils eine seit langem in Bielefeld lebende, gut vernetzte Frau mit einer zugewanderten Neu-Bielefelderin in einem Tandem zusammen. Die ‚alteingesessene‘ Bielefelderin übernimmt dabei die Rolle als Mentorin und Türöffnerin hinein in die Bielefelder Gesellschaft. In mehreren Gesprächen und Workshops blicken die Teilnehmerinnen gemeinsam auf typische Merkmale der Bielefelder sowie deutschen Gesellschaft und gehen der Frage nach, wie Integration noch besser gelingen kann. Dazu treffen sich die Tandems zum gemeinsamen Essen ihrer jeweiligen Lieblingsspeise und haben darüber einen ersten Kommunikationsanlass. Im Idealfall eröffnet die gut vernetzte Mentorin ihrer zugewanderten Partnerin Zukunftsperspektiven, die deren Integrationsbemühungen einen deutlichen Schub geben und ihr ohne das Projekt mitunter verschlossen geblieben wären.
Die REGE begleitet die Tandems beratend und mit Workshop-Angeboten. Letztere dienen dazu, die Erfahrungen der persönlichen Treffen zu ergänzen und weitere kulturelle Aspekte zu beleuchten. Nicht nur typische Essensrituale sollen hierin thematisiert werden, sondern auch umweltspezifische Aspekte und vertiefte Inhalte zur Lebens- und Arbeitswelt in Deutschland. Parallel zu unserer Umsetzung in Bielefeld führen unsere Kolleginnen von Solid Road das Projekt in Nimwegen (Niederlande) durch. Solid Road engagiert sich bereits seit 2014 stark für die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung. Durch diese Kooperation sichern wir über Nationalstaatsgrenzen hinweg vergleichbare Erkenntnisse zu erfolgreichen Ansätzen der Integration von Zugewanderten und entwickeln sie gezielt weiter. Das Modellprojekt wird von Erasmus+ finanziert.